Projektart: Mechanisch biologische Abfallaufbereitungsanlage (MBA)
Ort: Rennerod, Rheinland-Pfalz, Deutschland
Betreiber: MBS-Anlage Westerwald GmbH & Co. KG
Kapazität: ca. 400 Mg/d (ca. 105.000 Mg/a) Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle
(Einlinige Anlage mit acht Trocknungsboxen)
Fokus: Erzeugung von Sekundärbrennstoff (SBS)

30.11.1998

Vorzeitiger Baubeginn

21.12.1998

Erteilung der Genehmigung

30.04.1999

Grundsteinlegung

KUNDE

Im Westerwaldkreis wurde im Juni 1995 vom Kreistag der Beschluss gefasst, die Restabfälle aus dem Westerwaldkreis zukünftig thermisch zu behandeln.

ANFORDERUNGEN

Zur Umsetzung dieses Beschlusses wurde eine europaweite Ausschreibung durchgeführt, die sowohl eine Müllverbrennungsanlage als auch eine mechanisch-biologische Abfallaufbereitungsanlage (MBA) zur Erzeugung von Ersatzbrennstoff zur thermischen Verwertung aus Haus- und Sperrmüll zuließ. In der Anlage sollte eine tägliche Abfallmenge von ca. 400 Tonnen verbrannt oder biologisch-mechanisch aufbereitet werden.

UMSETZUNG

Vergeben wurde der Auftrag zum schlüs¬selfertigen Bau und zum Betrieb einer Trockenstabilatanlage (MBA) am Standort Rennerod an ein Bieterkonsortium für einen Zeitraum von 15 Jahren.

Man entschied sich für das sogenannte Trockenstabilatverfahren, da es den kompletten Restabfall biologisch trocknen und anschließend durch automatisierte Sortierverfahren in Wertstoffe (stoffliche Verwertung), Ersatzbrennstoff (energetische Verwertung) und eine minimierte Ablagerungsfraktion auftrennt. Dadurch sollte eine weitestgehende Wiederverwertung des Ausgangsmaterials gewährleistet werden.
Mit einer Jahreskapazität von 105.000 t (erweiterbar auf 150.000 t) nahm die Anlage im April 2000 ihren Regelbetrieb auf.

Die Waste Tec GmbH ist seit vielen Jahren ein kompetenter Partner bei Optimierungen und Erweiterungen der Anlage.

ABFALLBEHANDLUNG - DER PROZESS

Die täglich zu verarbeitenden ca. 400 t vorrangig Hausmüll werden nach der Annahme in einem Tiefbunker per vollautomatischem Anlieferkran dem Prozess der Abfallaufbereitung zugeführt.

Die eigentliche Müllbehandlung beginnt mit einer groben Vorzerkleinerung des Hausmülls. Dieser wird nach einer ersten Metallabscheidung in einem Pufferbunker zwischengelagert. Ein vollautomatischer Prozesskran den vorzerkleinerten Abfall in eine der acht Trocknungsboxen.

Durch die biologische Trocknung reduziert sich die eingetragene Masse um ca. 30 %. Neben dem Feuchtigkeitsaustrag erfolgt auch ein Abbau von biologischer Masse. Die Trocknung ist für eine nachfolgende effiziente mechanische Sortierung/Trennung des Mülls in die gewünschten Fraktionen essenziell.

Der um einen Großteil der Feuchtigkeit reduzierte Abfall wird mittels Prozesskran der mechanischen Trennung zugeführt.

Hier erfolgt im ersten Schritt eine Auftrennung in eine “Grob”- und eine “Feinfraktion” und in weiteren Schritten jeweils eine Auftrennung in eine Schwer- und eine Leichtfraktion.

Die im mechanischen Aufbereitungsprozess separierten Metalle werden der stofflichen Verwertung zugeführt, Inertmaterialien werden abgelagert.
Der gewonnene Ersatzbrennstoff besteht aus Materialien wie Kunststoffe, Holz, Papier, getrocknete Organik usw., die ca. 50 Gewichtsprozent des Rohmülls ausmachen.

Dieser kann lose oder zu Softpellets verarbeitet, vermarktet werden.

Abluftanlage (LARA)

Abfall Voraufbereitung

Lüftungstechnik Biologische Trocknung

Abfall Nachaufbereitung

Ersatzbrennstoff (EBS)