Projektart: Mechanisch biologische Abfallaufbereitungsanlage (MBA)
Ort: Niederlehme, Brandenburg, Deutschland
Betreiber: Südbrandenburgische Abfallzweckverband (SBAZV) und der Landkreis Oder-Spree (LOS)
Kapazität: 540 t/d Hausmüll und 60 t/d hausmüllähnliche Gewerbeabfälle
(1 Linie – 9 Trocknungsboxen)
Fokus: Erzeugung von Sekundärbrennstoff (SBS)

01.03.2005

Insolvenz des Generalunternehmers

21.09.2005

Vertragsunterzeichnung Waste Tec GmbH

10.07.2006

Warminbetriebnahme

KUNDE

Der Südbrandenburgische Abfallzweckverband und der Landkreis Oder-Spree entschieden sich aufgrund von Neuerungen im Kreislaufwirtschaftsgesetz für eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Restabfallentsorgung. Zur Umsetzung der anstehenden Aufgaben wurde der Zweckverband Abfallbehandlung Nuthe-Spree (ZAB) gegründet.

ANFORDERUNGEN

Aufgabe des ZAB war die Errichtung und Betreibung einer mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) zur Aufbereitung von Haus- und Sperrmüll am Standort Niederlehme im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg. In der Anlage sollte eine tägliche Abfallmenge von ca. 600 Tonnen aufbereitet werden.

Die Anlage sollte die Erzeugung eines Sekundärbrennstoffs zur anschließenden energetischen Verwertung sowie die Ausschleusung einer deponiefähigen Inertfraktion und die Ausschleusung von Metallfraktionen zur stofflichen Verwertung ermöglichen.

UMSETZUNG

Im Rahmen einer europaweiten öffentlichen Ausschreibung wurde der Auftrag zur Errichtung der Mechanisch-Biologischen Aufbereitungsanlage an einen Generalunternehmer vergeben.

Dieser konnte nach der Durchführung des Genehmigungsverfahrens in 2004 mit dem Bau der MBA beginnen.

Nach nur 9 Monaten Bauzeit musste ein Insolvenzverfahren gegen den vom SBAZV beauftragten Generalunternehmer eingeleitet werden. Nach einer längeren Bauunterbrechung wurde ein Großteil der noch offenen Planungs- und Lieferleistungen an die Firma Waste Tec GmbH vergeben. Die Anlage konnte dann knapp ein Jahr später fertiggestellt werden.

ABFALLBEHANDLUNG - DER PROZESS

Die täglich zu verarbeitenden 600 t Haus- und Sperrmüll werden nach der Annahme in einem Tiefbunker per vollautomatischem Anlieferkran dem Prozess der Abfallaufbereitung zugeführt. Sperrige und gewerbliche Abfälle werden in einen Flachbunker entladen und nach einer Vorbehandlung der restlichen Abfallmenge beigemischt.

Die eigentliche Müllbehandlung beginnt mit einer groben Vorzerkleinerung des Hausmülls. Dieser wird anschließend in einem Pufferbunker zwischengelagert. Anschließend Ein vollautomatischer Prozesskran transportiert den vorzerkleinerten Abfall in eine der neun Trocknungsboxen.

Durch die biologische Trocknung reduziert sich die eingetragene Masse um ca. 30 %. Neben dem Feuchtigkeitsaustrag erfolgt auch einen Abbau von biologischer Masse. Die Trocknung ist für eine nachfolgende effiziente mechanische Sortierung/Trennung des Mülls in die genannten Fraktionen essenziell.

Der um einen Großteil der Feuchtigkeit reduzierte Abfall wird mittels Prozesskran der mechanischen Nachaufbereitung zugeführt.

Hier erfolgt im ersten Schritt eine Auftrennung in eine “Grob”- und eine “Feinfraktion” und in weiteren Schritten jeweils eine Auftrennung in eine Schwer- und eine Leichtfraktion.

Die im mechanischen Aufbereitungsprozess separierten Metalle werden der stofflichen Verwertung zugeführt, Inertmaterialien werden abgelagert.

Der gewonnene Ersatzbrennstoff besteht aus Materialien wie Kunststoffe, Holz, Papier, getrocknete Organik usw., die ca. 50 Gewichtsprozent des Rohmülls ausmachen. Diese werden zu Soft- und Hartpellets verarbeitet und über eine Verladepresse anschließend schnell und staubfrei auf LKW verladen und Anlagen zur energetischen Verwertung zugeführt.

Bunkertore

Biologische Trocknung

Aufbereitungshalle

Pelletpressen

EBS