Projektart: Biogas Anlage
Ort: Kirchhain, Hessen, Deutschland
Betreiber: EAM Natur GmbH, Maibachstraße 7, D-35683 Dillenburg
Kapazität: 30.000 t/a Bioabfall + 15.000 t/a nachwachsende Rohstoffe
Fokus: Erzeugung von 3 Mio. m³ Biorohgas sowie Kompost

19.10.2012

Planungs- und Genehmigungsphase bis Eingang BImSch-Genehmigung

10.01.2013

Baubeginn

20.07.2014

Beginn Warminbetriebnahme

KUNDE

Die E.ON Mitte AG mit Geschäftssitz in Kassel war bis 2012 ein regionales Energieversorgungsunternehmen im Mehrheitsbesitz der E.ON Energie AG und betrieb das Strom- und Erdgasnetz in weiten Teilen Hessens, in Südniedersachsen, Westthüringen sowie in Ostwestfalen. Die E.ON Mitte Natur GmbH, eine Tochter der E.ON Mitte AG, beabsichtigte am Standort Kirchhain-Stausebach in 2010 die bestehende Kompostierungsanlage zu erweitern.

ANFORDERUNGEN

Die Anlage in Kirchhain-Stausebach mit einer Kapazität von zu diesem Zeitpunkt 8.000 t/a getrennt gesammelte Bio- und Grünabafälle sollte zu einer Abfallvergärungsanlage für 25.000 Mg/a Bioabfälle sowie ca. 5.000 Mg/a sonstige organische Abfälle mit anschließender Kompostierung erweitert werden. Auch eine Vergärungsanlage für ca. 15.000 Mg/a nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) sowie eine Biogasaufbereitung für das in beiden Anlagen erzeugte Biogas (ca. 700 Nm³/h) sollte errichtet werden.

Das zu Bioerdgas aufbereitete Biogas (ca. 350 Nm³/h) sollte dann der ebenfalls neu zu errichtenden Verdichter- und Gaseinspeisestation der E.ON Mitte AG zugeführt und anschließend über das bestehende Erdgasnetz an die Endverbraucher abgegeben werden.

UMSETZUNG

Die Waste Tec GmbH konnte mit ihren Konzepten zur

  • Bioabfallvergärung mit nachgeschalteter Kompostierung,
  • NaWaRo-Nassvergärung und
  • Gasaufbereitung

überzeugen und wurde mit der Konzeptentwicklung, der Generalplanung sowie der Bau- und Projektleitung beauftragt.

Darüber hinaus wurde die Waste Tec GmbH von der E.ON Mitte Natur GmbH mit der Errichtung von zwei Kompostierungsboxen beauftragt.

KONZEPTENTWICKLUNG, GENERALPLANUNG, BAU UND BAUÜBERWACHUNG

Zielstellung für die Entwicklung eines Konzeptes zur Erzeugung von Biogas aus 30.000 t/a Bioabfall und sonstigen organischen Abfällen war die wirtschaftliche Einspeisung des zu Bioerdgas aufbereiteten Biogases ins Erdgasnetz der E.ON. Da aus dem Bioabfall plus sonstigen organischen Abfall der erforderliche Biogasertrag für eine wirtschaftliche Einspeisung nicht zu realisieren war, wurde zusätzlich eine Nawaro-Vergärungsanlage für 15.000 t/a ins Gesamtkonzept integriert.

Auf der Grundlage dieser Konstellation beplante Waste Tec die vorhandenen Grundstücke (bestehende Kompostierungsanlage, Erweiterungsgrundstück) und schrieb dann die einzelnen Anlagenbereiche, bestehend aus einer Nawarovergärungsanlage und einer Bioabfallvergärungsanlage inkl. der Kompostierung des Abfallgärrestes, der Ablufterfassung/-reinigung sowie der Biogasaufbereitung aus.

Nach dem erfolgreichen Vergabeprozess übernahm Waste Tec im Auftrag der E.ON Mitte Natur auch die Bauüberwachung bis zur endgültigen Abnahme der Leistungen. Die Planung und spätere Realisierung der Einspeiseanlage wurde im Wesentlichen von der E.ON Mitte Natur verantwortet und war daher, bis auf die räumliche Einplanung und Schnittstellenabstimmung mit der Biogasaufbereitungsanlage, nicht Bestandteil der von Waste Tec erbrachten Planungsleistungen.

ERRICHTUNG VON ZWEI KOMPOSTIERUNGSTUNNELN

Im Rahmen der Konzeptentwicklung und nachfolgenden Konkretisierung der Anlagenplanung erfolgte eine Festlegung des Kompostierungsverfahrens, mit welchem der anfallenden Gärrest einem ersten Kompostierungsschritt unterzogen werden sollte. Das Verfahren wurde als vollkommen geschlossen und ablufterfasst definiert. Waste Tec bot hierfür zwei Rottetunnel (Innenabmessungen L x B x H: 32,00 m x 6,20 m x 5,00 m) mit SPS-gesteuertem Belüftungssystem an, die seitens der E.ON Mitte Natur an Waste Tec beauftragt wurden.

Im Betrieb werden die Rottetunnel mit einer Mischung beaufschlagt, die sich zum größeren Teil aus Gärrest und zum kleineren Teil aus frischem Bioabfall zusammensetzt. Die Verweildauer beträgt i. d. R. 7 Tage. Anschließend wird der geruchsarme Kompost regengeschützt bis zum Fertigkompost auf Miete nachkompostiert.

Anmischbereich

Kompostierung- und Vergärungsboxen

Lüftungstechnik Kompostierung

Biofilter

Kompostnachrotte