Projektart: mechanische Abfallaufbereitungsanlage (MA)
Ort: Meißner-Weidenhausen, Hessen, Deutschland
Betreiber: Umweltdienste Bohn GmbH
Kapazität: (250.000 Mg/a) 685 t/d Hausmüll, Sperrmüll und Gewerbeabfälle
Fokus: Erzeugung von individuellen Sekundärbrennstoffen (SBS)

09.2007 - 05.2008

Genehmigungsplanung sowie Ausschreibung einzelner Gewerke, Vergabe einzelner Gewerke

10.2008 - 04.2009

Inbetriebnahme und Leistungsfahrt

29.04.2009

Abnahme

KUNDE

Die Umweltdienste Bohn GmbH betreibt in Deutschland mehrere eigene Sortier-, Aufbereitungs- und Kraftwerksanlagen, durch die Wertstoffe zurückgewonnen und Reststoffe zu Produkten verarbeitet werden, aus denen wiederum wertvolle Energie gewonnen wird.

In den unterschiedlichen Aufbereitungsanlagen werden verschiedene Arten von Sekundärrohstoffen und qualitätsgesicherte Alternativ- und Ersatzbrennstoffe für verschiedenste thermische Verwertungsverfahren von der Zementindustrie über Kohlekraftwerke bis hin zu EBS-Kraftwerken hergestellt.

ANFORDERUNGEN

Die Umweltdienste Bohn GmbH beabsichtigte eine Abfallaufbereitungsanlage zur Herstellung von Sekundärbrennstoff als sogenannte Vorschaltanlage für ihr eigenes Kraftwerk (Zirkulierende Wirbelschicht) in Witzenhausen zu errichten.

In der Anlage Weidenhausen sollten Abfälle wie Sperr- und Gewerbemüll sowie Hausmüll aus kommunaler Sammlung aufbereitet werden.

Die ursprünglich beantragte Abfallmenge von 120.000 Mg/a sollte bereits nach nur einigen Monaten Anlagenlaufzeit verdoppelt werden. Dazu wurde eine Änderung der Betriebsgenehmigung erforderlich. Die Genehmigung für die Erhöhung der Durchsatzleistung erfolgte im Herbst 2009.

UMSETZUNG

Unmittelbar nach der Auftragserteilung an Waste Tec wurde die ingenieurtechnische Planung sowie die nach Abstimmung mit dem Kunden daraus resultierende Genehmigungsplanung erstellt und bei den Behörden eingereicht.

Nach erfolgreicher Erteilung der Baugenehmigung erfolgte die Zusammenstellung der Ausschreibungsunterlagen für sämtliche Gewerke durch Waste Tec.

Die Auftragserteilung an die einzelnen Unterlieferanten erfolgte durch die Fa. Umweltdienste Bohn GmbH. Die Bauleitung sowie die ingenieurtechnische Unterstützung in den Bereichen Maschinen-, Lüftungs- und Elektrotechnik bis hin zur Inbetriebnahme der kompletten Anlagentechnik lagen im Verantwortungsbereich der Waste Tec GmbH.

ABFALLBEHANDLUNG - DER PROZESS

Die täglich zu verarbeitenden bis zu 685 t Haus-, Sperrmüll- und Gewerbemüll werden nach der Annahme in einem Anlieferbunker per Radlader dem Prozess der Abfallaufbereitung zugeführt.

Die Müllbehandlung beginnt mit einer Vorzerkleinerung des Abfalls. Dieser wird anschließend über eine Bandanlage in die Aufbereitungshalle eingebracht.

Hier erfolgt im ersten Schritt eine Auftrennung in eine “Grob”-, Mittel und eine “Feinfraktion”, und für die Mittelfraktion in weiteren Schritten die Auftrennung in eine Schwer- und eine Leichtfraktion.

Das daraus separierte Überkorn wird wieder der Vorzerkleinerung zugeführt oder kann direkt nach der Fe-Separierung nachzerkleinert werden.
Die im mechanischen Aufbereitungsprozess separierte Metalle werden der stofflichen Verwertung zugeführt.

Folgende Outputfraktionen werden erzeugt:

  • Ersatzbrennstoff, Hochkalorik ca. 15%
  • Ersatzbrennstoff, Mittelkalorik ca. 45%
  • Feinkorn ca. 25%
  • Schwerfraktion ca. 10%
  • Fe-/NE-Fraktionen ca. 5%

Die Zwischenlagerung der erzeugten Stoffströme erfolgt in der geschlossenen Verladehalle in separaten Flachbunkern. Die anschließende Verladung erfolgt per Radlader direkt auf bereitstehende LKW bzw. in Container.

Abfall – Voraufbereitung

Abfall – Nachaufbereitung 01

Abfall – Nachaufbereitung 02

Abfall – Nachaufbereitung 03